Das Theodizee-Problem entsteht, kurz gefasst, durch einen offensichtlichen Widerspruch zweier Annahmen. Einerseits die Annahme, dass Gott allmächtig, allwissend und gütig ist. Andererseits die Annahme, dass es in der Welt Leid und Übel gibt – eine Annahme, die wir aufgrund unserer Erfahrungen nicht bestreiten können.
Wie kann Gott aber solches Leid und Übel zulassen, wenn er doch in der Lage wäre, es zu verhindern?
Gottfried Wilhelm Leibniz hat den Begriff der Theodizee (frz. théodicée) zu Beginn des 18. Jahrhunderts eingeführt und auf das Problem mit seinem berühmten Verweis auf die beste aller möglichen Welten reagiert.
Im Seminar wird zunächst Leibniz‘ Diskussion des Problems im Mittelpunkt stehen. Danach werden wir uns anhand ausgewählter Texte aus der aktuellen Philosophie einen Überblick über unterschiedliche Varianten des Problems erarbeiten und einige zentrale Positionen diskutieren, die im Laufe der Philosophiegeschichte entwickelt wurden.
Der Seminarplan mit den Angaben zur Seminarliteratur und zu den Anforderungen für Studien- und Prüfungsleistungen wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben.
- Lehrende/r: Eva-Maria Jung