Die Geschichte der Lateinischen Literatur kennt eine Vielzahl von Formen und Spielarten der Liebesdichtung. Mit den Gedichten etwa des Bischofs Baudri de Bourgueil (11./12. Jh.), den sog. „Regensburger Liebesbriefen“ (12. Jh.) zwischen Stiftsschülerinnen und ihren Lehrern und den Liebesliedern in Sammlungen wie den Carmina Burana (11.–13. Jh.) seien nur einige wenige Beispiele genannt. Intellektuell-geistige und sexuell-körperliche Aspekte von Liebe werden ebenso verhandelt wie Ratschläge und Lehren zum Thema, die etwa in Lehrgedichten Eingang finden. Vor allem der weltlichen Dichtung waren auch erotische Texte keineswegs fremd. Einen wichtigen Referenzpunkt bildet dabei die Auseinandersetzung mit dem Erbe der Antike, seien es berühmte Liebesgeschichten aus der klassischen Mythologie oder die Motive und Erscheinungsformen aus der Tradition der römischen Liebeselegie.

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Semester: SoSe 2022