Das Forschungsfeld Queer History ist international längst etabliert, wird aber von der deutschen Geschichtswissenschaft kaum wahrgenommen. Queer History umfasst Studien, die den Wandel sexueller Subjektivitäten, Praktiken und Diskurse seit 1945 bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts untersuchen und die Bedeutung nicht-normativer Sexualitäten und Geschlechter für die Produktion sexueller Normen herausstellen. Im Mittelpunkt steht damit die Geschichte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transpersonen und intersexuellen Menschen (LSBTI) und darüber hinaus von nicht-normativen Sexualitäten und Geschlechtern. Im Seminar wird zudem ein besonderes Jubiläum zum Anlass genommen, um zeithistorische Debatten zu thematisieren. Denn lange vor dem ersten offiziellen CSD in Deutschland fand im April 1972 in Münster die erste lesbisch-schwule Demonstration statt. Daraus ergibt sich die Möglichkeit, Queer History mit Lokal- und Regionalgeschichte zu verbinden und zu diskutieren.
Studienleistungen sind regelmäßige aktive Mitarbeit (mündlich in der Veranstaltung oder in Arbeitsgruppen bzw. schriftlich in unterschiedlichen Formaten auf der Grundlage von Forschungsliteratur, die während des Seminars gelesen wird) und (ab 3 CP) die Abfassung einer schriftlichen Hausarbeit.
- Lehrende/r: Claudia Kemper
- Lehrende/r: Julia Paulus