In diesem Seminar werden wir darüber sprechen, welche Möglichkeiten und Herausforderungen es in feministischen Diskursen gibt und inwiefern sich ihre theoretischen und praktische Ansprüche unterscheiden. Die differenten, methodischen und inhaltlichen Herangehensweisen im Bereich der feministischen Theorie(n) geben sowohl Möglichkeiten und als auch Herausforderungen praktische Kämpfe gemeinsam zu führen. Ihr Differenzcharakter wird genauso deutlich werden, wie der Versuch, Verbindungen zwischen Inhalt und Praxis herzustellen. Wir werden uns dazu in einem ersten Block intersektionalen, queeren sowie materialistischen Ansätzen feministischer Theorie widmen. In einem zweiten Block werden wir die transnationalen feministischen Bewegungen der "Zapatistas" und "Ni Una Menos-Bewegung" biographisch und theoretisch einordnen. Schließlich wollen wir uns im letzten Block dem Thema Biographiearbeit widmen, wobei neben einführenden Texten in die feministische Wissenschaftstheorie auch das Subjekt in seiner sozialen Position und Beziehung zu feministischen Diskursen Beachtung finden soll.
Wir sehen die Lehre als Möglichkeit, sich mit intellektuellen Texten auseinanderzusetzen, aber auch nicht das Subjekt in seiner Betroffenheit aus den Augen zu verlieren. Die eigene Biographie hat unserer Ansicht nach einen großen Einfluss auf die Art und Weise, wie wir uns in dieser Welt bewegen. In neueren Generationen, etwa der dritten Generation der Kritischen Theorie, lässt sich dies wissenschaftlich einordnen, aber auch in modernen feministischen Ansätzen wird dies eine Rolle spielen. Das Subjekt in die Lehre mit einzubeziehen, bedeutet für uns auch, dass Studierende die Möglichkeit haben, das Seminar aktiv mitzugestalten. Wir haben einen feministischemanzipatorischen Anspruch an dieses Seminar. Deshalb ist uns wichtig, das Seminar und dessen Inhalte mit den Teilnehmer:innen gemeinsam aufzubauen, um dabei Hierarchien ein stückweit flacher zu gestalten.
- Lehrende/r: Sophie Düreth
- Lehrende/r: Joachim Renn
- Lehrende/r: Carolin Thiele