Der konstruktive Journalismus ist ein recht junges Berichterstattungsmuster im Journalismus. Er ist vor allem aus der Kritik am herkömmlichen Journalismus entstanden, dem vorgeworfen wird, dass er durch den permanenten und allgegenwärtigen Negativismus in der Berichterstattung unerwünschte Folgen erzeugt: Das Publikum wird zynisch oder resigniert, statt sich gesellschaftlich zu engagieren. Der konstruktive Journalismus will deshalb nicht über nur Probleme berichten und sein Publikum damit allein lassen, sondern auch Lösungsansätze vorstellen, die wiederum konstruktiv diskutiert werden können.
Dem konstruktiven Journalismus liegt der Ansatz der positiven Psychologie zugrunde; demzufolge haben konstruktive Journalist*innen auch ein spezifisches Verständnis von ihrer professionellen Rolle. Die als Startups entstandenen Medienorgane verfolgen auch wirtschaftlich ein anderes Geschäftsmodell als große Teile des herkömmlichen Journalismus. Mittlerweile entwickelt sich das Berichterstattungsmuster so erfolgreich, dass es zu einem wichtigen Element der deutschen Medienlandschaft werden könnte.
Im Seminar soll dieses neue Berichterstattungsmuster von vielen Perspektiven beleuchtet und anhand von praktischen Beispielen (z.B. Perspective Daily, enorm) diskutiert werden. Um den Blickwinkel zu erweitern und den konstruktiven Journalismus in der Medienlandschaft einzuordnen, werden auch ähnliche Berichterstattungsmuster behandelt, die zum Teil schon länger bestehen (z.B. Friedensjournalismus).
Studienleistung: Referat oder Fallstudie
Prüfungsleistung: Hausarbeit (theoretisch oder anwendungsbezogen)
- Lehrende/r: Armin Scholl
- Lehrende/r: Julia Steinigeweg