Beginn 06.04.

Bitte beachten: Vorbesprechung und Verteilung der Referate: Dienstag, 1. Februar 2022, 12.30 Uhr (per ZOOM)

Das Hauptseminar untersucht das Phänomen des Japonismus, das in der westlichen Kunst und Architektur im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert zu beobachten ist. Dabei soll es nicht nur um eine Entwicklung innerhalb der westlichen Kunstgeschichte gehen, vielmehr interessieren uns besonders die Aspekte und Verfahren der kulturellen Aneignung und Autonomie. Wir werden untersuchen, wie japanische kulturelle Praktiken in dieser Zeit durch Ausstellungen, Kunsthändler und Privatsammlungen in den Westen eingeführt wurden und wie diese die Werke von Künstlern wie Édouard Manet, Edgar Degas, Mary Cassatt, Gustav Klimt oder Adolf Loos auf den verschiedenen Ebenen der Ikonographie, Komposition, des Formats, des Themas, der Behandlung von Perspektive, Farbe, Textur usw. geprägt haben. Ergänzt wird dies durch einen Einblick in das enorm inspirierende künstlerische Schaffen im Japan der Edo-Zeit (1603-1867), etwa die Manga von Katsushika Hokusai, die Ukiyo-e von Utagawa Hiroshige und Kitagawa Utamaro sowie die Werke von Malern wie Ogata Korin und Tawaraya Sotatsu. Durch die Gegenüberstellung von westlicher und japanischer Kunst wollen wir die Komplexität dieser Begegnungen analysieren, deren Erbe bis heute in verschiedenen Formen fortbesteht. Vorkenntnisse über die japanische Kultur und Geschichte werden nicht vorausgesetzt.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2022