Die Aufführungen von Tragödien im antiken Griechenland stehen am Anfang des europäischen Theaters und haben es im Laufe von 2500 Jahren immer wieder beeinflusst. Wie auch immer sie klangen, es waren irgendwie auch musikalische Aktionen. So verwundert es nicht, dass sich Neuansätze des Musiktheaters, etwa die frühe Barockoper, bereits auf sie bezogen haben. Handlungsaufbau, Stoffe und Theorie der antiken Tragödie wurden tradiert und konnten aufgenommen werden. Gerade als sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts die europäische Musik auf den Weg in die Moderne machte und nach neuen Inhalten, Inspirationen und Klängen suchte, erinnerte man sich mit Opern in großem Umfang und großer Vielfalt an diese Tradition. In diesem Seminar wollen wir exemplarisch Stationen dieser Rezeption der antiken Tragödie nachvollziehen und sowohl für ihre Theorie wie im Hinblick auf die einzelnen Werke passende philosophische und musikwissenschaftliche Texte hinzuziehen. Ein Programm und die Texte stehen rechtzeitig im Learnweb bereit.
- Lehrende/r: Michael Custodis
- Lehrende/r: Niko Strobach