Niemand käme auf die Idee, ein Seminar über „Weiße Musik“ zu veranstalten. Aber warum eigentlich nicht?
So wie man mit größter Selbstverständlichkeit Billie Holiday, Duke Ellington, Big Mama Thornton, Aretha Franklin, Diana Ross, Prince, Parliament, Beyoncé und Jay-Z unter „Black Music“ zusammenfasst,
könnte man mit gleichem Recht auch Johnny Cash, Hildegard Knef, Lynyrd Skynyrd, die Wildecker Herzbuben, Joni Mitchell, die Bangles, Metallica, Lena Meyer-Landrut und Ed Sheeran unter dem Label „White Music“ versammeln.
Nicht auszudenken, was passierte, zöge man darüberhinaus auch noch das hinzu, was gemeinhin unter dem Sammelbegriff „Klassische Musik“ firmiert. Wo wäre eigentlich der Platz für Roberto Blanco, Namika oder The Specials?
Diese – zugegebenerweise – etwas plumpen Gegenüberstellungen banaler, vor allem aber (ab)wertender, Zuschreibungen vermögen die sich dahinter verbergende Problematik natürlich nur anzudeuten.
Diesbezügliche Fragestellungen sollen im Seminar entwickelt und mittels (auch Sekundär-)Texten sowie einschlägiger Musik bearbeitet werden.
- Lehrende/r: Walter Lindenbaum