Polarisierung, Radikalisierung, bewusste oder unbewusste Falschinformationen – das sind Probleme, die verstärkt im Hinblick auf neue, digitale Diskurs- und Diskussionsräume thematisiert werden. Das Seminar beschäftigt sich mit Online-Gegenöffentlichkeiten auf sozialen Medien und Messenger-Diensten, und fragt, wie hier diskutiert wird und inwiefern und unter welchen Umständen diese Kommunikation Radikalisierungsprozesse verstärkt. Entstehen hier kommunikative Strukturen, die problematisch für demokratische Gesellschaften sind? Oder sind solche Online-Gegenöffentlichkeiten Ausdruck pluralistischer Demokratie?
Um dieses Thema zu bearbeiten, werden in einer ersten Phase kommunikationswissenschaftliche Theorien, methodische Zugänge und exemplarische Studien diskutiert. So wird eine gemeinsame Grundlage für individuelle Schwerpunktsetzungen geschaffen. In einer zweiten Phase vertiefen die Studierenden in Gruppen selbstgewählte Schwerpunkte (z. B. im Hinblick auf Diskursverläufe, Frames, Netzwerke, etc.) und wenden das theoretische Wissen auf konkrete Fallbeispiele an – das können spezifische Kommunikator*innen sein (z. B. Ken Jebsen), bestimmte Themen (z. B. Corona-Impfkampagne) oder Teilöffentlichkeiten (z. B. Qlobal-Change Telegramgruppe).
Im Rahmen von jeweils maximal einstündigen Präsentationen können je nach Schwerpunktsetzungen Expert*innen, Praktiker*innen oder Interviewpartner*innen eingeladen werden. Zum Abschluss des Seminars werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Fallbeispiele herausgearbeitet und als Synopse zusammengefasst.
Zielgruppe: Das Seminar richtet sich an Masterstudierende der Studiengänge Kommunikationswissenschaft und Strategische Kommunikation
Studienleistung: Maximal einstündige Präsentation (Gruppenarbeit), vorbereitende Aufgaben (z. B. Recherche, Lektüre)
Prüfungsleistung: Wissenschaftliches Poster
- Lehrende/r: Andreas Scheu