Das fragte vor ein paar Jahren die Wissenschaftsjournalistin Gaia Vince auf Krautreporter. Genauer gesagt fragte sie nach dem „Warum?”. Ein Ansatz aus der Sozialpsychologie, der sich anschickt, diese Frage zu beantworten, stammt von John Suler. Sein „Online Disinhibition Effect” beschränkt sich allerdings nicht nur auf die problematischen Kommunikationsverhalten wie Hate Speech oder Trolling, vielmehr spricht Suler von Enthemmung, die toxisch wie auch prosozial sein kann. Schließlich ermöglicht die Anonymität in entsprechenden Foren auch, dass Nutzer*innen es wagen, legitime Meinungen auszusprechen oder an sozialen Bewegungen teilzunehmen, ohne Angst davor haben zu müssen, am nächsten Tag negative Konsequenzen in ihrem Alltag zu spüren. Im Seminar wollen wir uns diesen Ansatz genauer ansehen und anschließend gemeinsam die Rolle der Medien diskutieren: Welche journalistischen Inhaltsmerkmale (Diversität, Objektivität, Framing) können toxische oder prosoziale Online-Enthemmung auslösen? Wie werden die medialen Räume, die für Partizipation am Journalismus zur Verfügung gestellt werden, administriert, um toxische Enthemmung in den Griff zu bekommen? Wir wollen dabei Theorie und Empirie in Form von Impulsen aus der Medienpraxis zusammenbringen.
Prüfungsleistung:
Hausarbeit
Studienleistung:
Referat
- Lehrende/r: Nina Springer