Mit „Hanse“ bezeichnete man seit der Wende vom 13. zum 14. Jahrhundert eine Gemeinschaft von norddeutschen Kaufleuten, die sich Mitte des 14. Jahrhunderts zu einem Zusammenschluss von zeitweise bis zu 100 Städten wandelte und fast 300 Jahre den europäischen Handel von England bis Nordwestrussland beherrschte, von Nowgorod über Bergen bis nach London, von Danzig, Bremen und Hamburg bis ins Binnenland nach Köln und Hildesheim. Am Beispiel der Hanse sollen Grundlagen der mittelalterlichen Wirtschafts- und Sozialgeschichte erörtert werden, aber auch Aspekte der Seefahrt, des Piratenwesens, der Alltagskultur und der Architektur. Wie entstand und wie funktionierte die Hanse? War die Hanse ein hierarchisch gegliederter Städtebund oder eher ein Verbund von Abenteurern und Egoisten, die sich zur Durchsetzung ihrer Handelsinteressen zusammenschlossen? Anhand dieser und anderer Fragen soll mit Hilfe von gegenständlichen, urkundlichen, historiographischen und bildlichen Quellen in grundlegende Arbeitstechniken, Methoden und Hilfsmittel der Mediävistik eingeführt werden. Voraussetzungen für den erfolgreichen Besuch des Seminars sind regelmäßige und aktive Teilnahme, die Übernahme eines Referats, das Bestehen einer Abschlussklausur sowie einer schriftlichen Hausarbeit.
- Lehrende/r: Wolfgang Wagner