Die Lehrveranstaltung wird von der Person angeboten, die voraussichtlich ab Oktober die Professur für Kommunikationswissenschaft mit dem Schwerpunkt "Journalismusforschung" inne hat.

 

Objektive, unabhängige Berichterstattung gilt im globalen Norden als Ideal des professionellen Journalismus. Doch was tun bei konflikthaltigen, wertgeladenen und emotionalen Themen wie dem Klimawandel, der Pandemiebekämpfung oder politischer, militärischer Aggression? Sollen alle am Konflikt beteiligten Parteien gleichermaßen zu Wort kommen, selbst wenn es sich dabei um (vielleicht auch nur vermeintlich) illegitime Positionen handelt? Dauerhafte Konflikte sind geprägt und werden verhärtet durch unterschiedliche, ideologisch nur schwer vereinbare Positionen. Dadurch kommt es zu gesellschaftlicher wie politischer Polarisierung. Während ein hoher Grad an gesellschaftlicher Polarisierung unter bestimmten Bedingungen zu einer Mobilisierung der Bürger*innen und einer verstärkten Politisierung führen kann, ist es gleichzeitig sehr schwierig, unter solchen Bedingungen plurale, deliberative Diskussionen zu führen. Die Medien nehmen gesellschaftliche Konfliktlinien in ihrer Berichterstattung auf und können zugleich zu ihrem Fortbestand beitragen. In diesem Seminar wollen wir zunächst anhand von kommunikationswissenschaftlichen Theorien beleuchten, welche Medienlogiken hinter der Berichterstattung über ausgewählte Konflikte stehen, um im Anschluss mithilfe psychologischer und sozialwissenschaftlicher Theorien Dynamiken und Effekte medialer Polarisierung zu diskutieren.

Prüfungsleistung:
Hausarbeit

Studienleistung:
Referat

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2021/22