Rassismuskritik betreibt Reflexion gesellschaftlicher Realität und des eigenen Handelns im Kontext von gewachsenen Strukturen und Dominanzverhältnissen. Neben dem analytischen Zugang geht es in einer (selbst)reflexiven Auseinandersetzungen darum, das eigene Verstricktsein in rassistische Strukturen aufzuspüren und Strategien zu erarbeiten, um Stereotype, Narrative sowie ausgrenzenden Denk- und Handlungsmustern zu erkennen und kritisch zu hinterfragen.

Im Seminar wollen die beiden Dozierenden im Tandem sensibilisieren und aufklären. Dazu gehören in einem ersten Schritt sprachliche Begriffsklärungen rund um das Thema genauso wie Einblicke in die Geschichte des Rassismus. Darüber hinaus erfolgen rassismuskritische Perspektiven auf Bibelwissenschaft und Philosophie unter Berücksichtigung folgender Fragen: Welche Perspektiven aus beiden Fächern lassen sich mit Blick auf anthropologische oder sozio-kulturelle Fragestellungen aufzeigen bzw. entwickeln? Wie lesen wir philosophische oder bibeltheologische „Klassiker” und wie arbeiten wir mit der entsprechenden Literatur? Und: Was sagt die Literatur, die wir lesen (über uns) aus? Welche Kriterien liegen unserer Auswahl zugrunde? All diesen Fragen ist das Thema der Selbst- und Fremdwahrnehmung gemeinsam, das keineswegs neu, sondern schon in den biblischen und philosophischen Texten der Antike zu finden ist.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2021/22