„Gefühle“, bemerkt der Philosoph Bernhard Waldenfels einmal, „haben in der Moderne einen schweren Stand. Jeder weiß, dass es sie gibt, doch […] die Bewertung schwankt zwischen Herabsetzung und Überschwang.“ Ist auf der einen Seite zu hören, dies oder jenes sei nur ein Gefühl, bloße Emotion, wird auf der anderen Seite sogenannte „Emotionale Intelligenz“ (Daniel Goleman) als das Erfolgsrezept schlechthin angepriesen. In jüngerer Zeit gibt es ein vermehrtes Interesse an Emotionen und Gefühlen, doch der gegenwärtige Gefühlsdiskurs ist – wie Roderich Barth und Christopher Zarnow feststellen – „über weite Strecken ein theologiefreier Raum“. Vor diesem Hintergrund wird es im Seminar darum gehen, sich in dem weiten Feld von Stimmungen und Gefühlen, Affekten und Emotionen zu orientieren und exemplarisch Tiefenbohrungen zu unternehmen.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2021/22