Der obergermanisch-rätische Limes ist das bedeutendste
und größte Bauwerk im Bereich des römischen Deutschlands und zugleich das längste
Bodendenkmal Europas (sowie Weltkulturerbe seit 2006). Über eine Länge von
über 530 km bildete er, Ende des 1. Jahrhunderts n.Chr. begonnen und bis zum 3.
Jahrhundert in verschiedenen Phasen ausgebaut und teils nach Osten vorverlegt,
die Grenze zum freien Germanien. Ungeachtet seiner Ausstattung mit Kastellen,
Wachtürmen, Mauern und Palisaden ist seine Funktion als Grenzwall nicht
zutreffend beschrieben; die Aufgaben des Limes waren weit vielfältiger und
erschließen sich erst bei systematischer Begehung im Gelände in den
verschiedenen Streckenabschnitten, der jeweiligen Topographie und den
anstehenden archäologischen Befunden. Die dreitägige
Exkursion hat zum Ziel, diese römische Grenzanlage vor Ort in
Augenschein zu nehmen, auf ihre Entwicklung und Funktionen hin zu
untersuchen sowie die hiervon geprägte römische Siedlungstätigkeit,
Grenzgesellschaft und Wirtschaft zu verstehen.
- Lehrende/r: Christoph Michels