"Es gilt aufzunehmen, dass es in den zurückliegenden Jahrzehnten in den theologischen Dialogen unter ökumenischen Vorzeichen gelungen ist, in allen Fragen, die im 16. Jahrhundert im Hinblick auf die Thematik Abendmahl/Eucharisite kontrovers besprochen worden sind, in einem Maße Verständigungen zu erreichen, die es nicht mehr erlauben, die verbliebenen Differenzen als kirchentrennend zu betrachten." Dieses Zitat aus der im Jahr 2020 erschienenen Schrift "Gemeinsam am Tisch des Herrn" des "Ökumenischen Arbeitskreises" (S. 28) macht erneut die Brisanz der Frage nach der Ökumene deutlich. Das in der theologischen Forschungsgemeinschaft vielfach diskutierte Votum des Ökumenischen Arbeitskreises für ein gemeinsames Abendmahl/eine gemeinsame Eucharistiefeier evangelischer und katholischer Christinnen und Christen zeigt erneut, wie brennend die Fragen der Ökumene sind. Sie stellen sich dabei nicht nur im Bereich der Eucharistiefeier, sondern auch immer häufiger im Bereich des schulischen Religionsunterrichts.
Mit der regional begrenzten Einführung eines "Konfessionell-Kooperativen Religionsunterrichts" wird versucht, den Fragen der Ökumene sowie den Prinzipien von Säkularisierung, Individualisierung und Pluralisierung Rechnung zu tragen. Inwiefern dabei auch von einem ökumenischen Lernen im Religionsunterricht oder sogar von einem ökumenischen Religionsunterricht gesprochen werden kann, soll in diesem Seminar diskutiert werden.
- Lehrende/r: Lisa-Marie Mansfeld