Auf 35 Studierende begrenzte Teilnehmerzahl, Anmeldung erforderlich!

Die Sozialgeschichte der Schule analysiert vor allem die Problemkreise der Chancengleichheit, der Bildungsgerechtigkeit, der Qualifikationsentwicklung und der gesellschaftlichen Integrationsleistung. Im Seminar soll das Problem untersucht werden, ob es im deutschen Schulwesen in den letzten 75 Jahren eher Egalisierungsprozesse mit Humanisierungsgewinnen oder mehr Verfestigungen von Statusunterschieden und Hierachisierungen gegeben hat. Diese Fragestellung soll an Ansätzen der Schulgeschichtsschreibung und an Teilthemen der Schulentwicklung untersucht werden.

Ganz grob kann man die deutsche Schulgeschichte nach 1945 einteilen in (a) die unmittelbare Nachkriegszeit bis 1949, (b) Schule im geteilten Deutschland - BRD und DDR bis 1990, (c) Schule im vereinten Deutschland seit 1990. Die soziale Seite der Schulentwicklung in dieser Zeit umfasst den Wandel von vielen Aspekten: Schulstrukturen, Schulpolitik, Bildungsbeteiligung verschiedener gesellschaftlicher Schichten/Gruppen; Unterschiede zwischen Bundesländern, Mädchen und Jungen; die Partizipation von Behinderten, Vertriebenen, Flüchtlingen und Migranten; Schülerschaft, Lehrerschaft und Eltern. Auch Fragen der Microorganisation von Schule können sozialgeschichtlich thematisiert werden: Interaktionspraktiken zwischen Lehrkräften und Lernenden, Strafpraktiken, Unterrrichtsstile, Klassenbildungen und Sitzordnungen etc.

Zu Veranstaltungsbeginn wird für die Teilnehmer*innen ein Learnweb-Kurs und gedruckter Reader mit Quellen und bildungsgeschichtlichen Texten zur Verfügung stehen.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2021