»Intersubjektivität«, »personale Identität« und nicht zuletzt »Intersubjektivität« und der »generalisierte Andere« (G.H. Mead) bzw. der »typisierte Andere« (A. Schütz) deuten semantisch auf scheinbar äquivalente Themen und Problemstellungen beider Thereoietraditionen hin. Sie können bei genauerer Betrachtung aber nicht darüber hinweg helfen, dass Phänomenologie und Pragmatismus nicht nur aus verschiedenen Richtungen am selben Tunnel bohren (so R. Grathoff), sondern auch, dass sie sich nicht in derselben Linie (etwa im Begriff des »praktischen« Vollzugs) treffen können.

Gemeinsame Themen und theoriegeschichtliche Wurzeln können nicht über tiefgreifende Differenzen hinwegtäuschen, die in den methodologischen Ansätzen bestehen. Das Seminar soll systematische Unverträglichkeit beider Ansätze besprechen. In dieser Sicht wird das Herausarbeiten von Differenzen und Unverträglichkeiten zwischen Phänomenologie und Pragmatismus für die Soziologie produktiver erscheinen als der gängige Versuch in der soziologischen Rezeption, die Grenzen zu verwischen.

Kurs im HIS-LSF

Semester: ST 2021