In öffentlichen Diskursen werden Argumente ausgetauscht. Das scheint trivial, aber die Anschlussfragen, die sich daraus ergeben, sind es nicht: Was sind Argumente? Wie kann man Argumente empirisch erfassen (z. B. mit Hilfe einer Inhaltsanalyse oder Diskursanalyse)? Wie sind Argumente in eine größere Struktur (Argumentation, Diskurs) eingebettet? Das Forschungsseminar beschäftigt sich im ersten Semester mit diesen Fragen, berücksichtigt dabei auch interdisziplinäre Erkenntnisse (z. B. Sprachwissenschaft) für die theoretischen Grundlagen und erarbeitet empirische Operationalisierungsmöglichkeiten. Im zweiten Semester wird es dann um konkrete empirische Umsetzung (Datenerhebung und Datenauswertung) gehen.
Zwei Triggerwarnungen will ich vorab mitteilen:
1) In dem Kurs lernt man nicht, wie man gut argumentiert und andere überzeugt oder überredet - es geht nicht um praktische Debattenführung, sondern um die wissenschaftliche Reflexion darüber.
2) In dem Kurs geht es nicht um Social Media und Digitalisierung. Auf Twitter und Co mag es hier und da Argumente geben, aber der mediale Kanal ist für die Thematik uninteressant. Wir werden uns also in erster Linie mit Argumenten, Argumentationen und Diskursen aus der journalistischen Berichterstattung beschäftigen.
Eine Literaturliste wird zu Anfang des Semesters bekanntgegeben.
Besondere Voraussetzungen gibt es keine, aber Kenntnisse in Inhaltsanalyse und/oder Diskursanalyse sind hilfreich, ebenso wie die Bereitschaft, sich in die interdisziplinäre Forschung zu Argumenten und Argumentationen einzuarbeiten.
Prüfungsleistung: Projektbericht am Ende des zweiten Semesters
- Lehrende/r: Armin Scholl