Der Peloponnesische Krieg (431-404) zwischen den beiden die griechische Welt im 5. Jh. dominierenden Großpoleis Athen und Sparta endete für Athen mit einer vollständigen Niederlage, von der es sich machtpolitisch nie wieder wirklich erholte. Sparta konnte indes nicht den Profit aus seinem Sieg ziehen, welchen es sich erhofft hatte, und so bildet die Nachkriegssituation den Ausgangspunkt der multipolaren griechischen Staatenwelt des 4. Jh.s v.Chr. Es ist eine Zeit, die in der Forschung lange als eine Periode der Krise oder gar des Niedergangs galt, denn die unübersichtliche Politik der diversen konkurrierenden Poleis mündete im Aufstieg Makedoniens, dem Verlust der Autonomie Griechenlands in der Schlacht von Chaironeia (338) und im die Grenzen der bekannten Welt sprengenden Alexanderzug. Wie in der Vorlesung nachvollzogen wird, ist das 4. Jahrhundert aber auch die Zeit der Vollendung der Demokratie in Athen, welches zeitweise durchaus mit Erfolg versuchte, die alte Größe zurückzugewinnen.
- Lehrende/r: Christoph Michels