Das mehrsprachige Klassenzimmer wird für SpanischlehrerInnen durch die zunehmende sprachliche Heterogenität der Schülerschaft verstärkt zur Realität, sodass im Rahmen der Zielsprachenvermittlung ein stetiger Aufbau auf die individuellen Sprachenrepertoires der Lernenden wünschenswert wäre. Aktuellen fachdidaktischen Prinzipien folgend, sollten demnach mehrsprachigkeitsdidaktische Verfahren den Spanischunterricht durchgängig begleiten und monolinguale Verfahren sukzessive ablösen. In der Realität werden die mitgebrachten Sprachen der Lernenden jedoch nur selten oder lediglich unsystematisch in den Unterricht einbezogen, wobei besonders die – von den Lehrkräften meist nicht beherrschten – Herkunftssprachen häufig ausgeklammert werden, wodurch ein wertvolles Potenzial ungenutzt bleibt.
Um die Studierenden für den besonderen Mehrwert des individuellen Sprachenrepertoires beim Erlernen einer neuen Zielsprache zu sensibilisieren, soll ihnen im Rahmen des Seminars die dem Spanischen verwandte Sprache Italienisch unter Einbezug der mehrsprachigkeitsdidaktischen Ansätze Interkomprehension und Sprachanimation nähergebracht werden, um die daraus resultierenden Lernerfahrungen für ihre eigene Lehre des Spanischen zu reflektieren und konkrete Handlungsoptionen für einen mehrsprachigen Spanischunterricht abzuleiten. Ausgehend von theoretischen Inputs zu den Kernthemen Mehrsprachigkeit und Mehrsprachigkeitsdidaktik sowie relevanten Kompetenzbereichen und aktuellen Prinzipien des Spanischunterrichts, sollen die Studierenden aus der Lernerperspektive praktische Erfahrungen mit der italienischen Sprache sammeln und diese mit Hilfe eines Portfolios für Ihre zukünftige Lehre des Spanischen reflektieren und auf ihr Lehrerhandeln übertragen. Ziel des Seminars ist es, den Studierenden zu vermitteln, welche Vorteile eine mehrsprachige Unterrichtsgestaltung unter Einbezug von mitgebrachten Schul- und Herkunftssprachen mit sich bringt und wie der Spanischunterricht nach mehrsprachigkeitsdidaktischen Prinzipien gestaltet werden kann.
- Lehrende/r: Svenja Haberland