Rein quantitativ lässt sich die NS-Herrschaft als absolute Boomzeit der Kinokultur in Deutschland klassifizieren. Mehr als 1.100 Spielfilme wurden zwischen 1933 und 1945 gedreht. Das Gros bildeten nicht ideologische Propagandafilme wie „Jud Süß“ oder „Kolberg“, sondern scheinbar unpolitische Unterhaltungsproduktionen à la „Die Feuerzangenbowle“ und „Die große Liebe“. Welchen Stellenwert das Kino in der gelenkten Massenkultur der NS-Zeit besaß, welche Inhalte und Botschaften die UFA-Filme jener Zeit transportierten, in welchen Kontinuitäten bzw. Diskontinuitäten das Filmschaffen des „Dritten Reiches“ stand und welchen Quellenwert Spielfilme insgesamt für Historiker haben können, möchte diese Übung an ausgewählten Filmbeispielen herausarbeiten. Zugleich fragt sie auch, welche Potenziale und Herausforderungen die Vorführung von NS-Propagandafilmen für die heutige historisch-politische Bildung birgt.
Nach vier Vorbereitungsterminen im LWL-Medienzentrum für Westfalen wird der Hauptteil der Veranstaltung ein Blockseminar vom 22.-24. Januar 2021 in der Akademie Franz-Hitze-Haus sein. Für Räumlichkeiten und Verpflegung sowie zusätzliche externe Referenten wird seitens des Franz Hitze Hauses ein Kostenbeitrag von 38 € p.P. erhoben.
- Lehrende/r: Markus Köster