Diego Velázquez gilt als Paradigma des Hofkünstlers im spanischen „Siglo de Oro“, dem „Goldenen Zeitalter“ im 17. Jahrhundert. Der Hofmaler des Königs Philipp IV., der zudem zum Bauleiter verschiedener königlicher Projekte ernannt wurde und auf seiner zweiten Italienreise Gemälde und antike Statuen für den königlichen Hof erwerben sollte, konnte in die höchsten gesellschaftlichen Schichten aufsteigen, nobilitiert schließlich durch die Aufnahme in den ehrwürdigen Orden der Santiago-Ritter. Im Seminar werden einerseits die sozialhistorischen Aspekte dieser erstaunlichen Karriere und andererseits die damit einhergehenden Variationen und Möglichkeiten künstlerischen Schaffens im Zentrum stehen. Neben den zahlreichen Porträts (vor allem jene von Mitgliedern der spanischen Königsfamilie) werden uns seine Werke mit religiösen Themen sowie die Genre- und Historienmalerei interessieren, immer mit Blick auf die großen italienischen und flämischen Maler (Tizian, Rubens etc.) sowie auf die Zeitgenossen in Spanien, die teilweise in regelrechten Wettbewerben mit Velázquez konkurrierten: Jusepe de Ribera, Bartolomé Esteban Murillo, Francisco de Zurbarán oder Alonso Cano.

1. Sitzung: 04.11.2020 Einführung und Vergabe der Referate

 

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2020/21