In diesem Forschungspraktikum werden die Studierenden die Entwicklung von Moralität in der frühen Kindheit näher untersuchen. Dazu zählt insbesondere die Entwicklung von frühem Hilfeverhalten und moralischen Normen. Kinder zeigen bereits im Laufe des zweiten Lebensjahres Hilfeverhalten: Sie reichen Anderen etwas an, versuchen eine traurige Person zu trösten oder erledigen kleine Aufgaben im Haushalt wie z.B. ihren Becher wegräumen. Dieses frühe Hilfeverhalten ist aber meistens noch nicht durch moralische Normen motiviert. Das Verständnis von moralischen Normen setzt bei Kindern etwa im Kindergartenalter ein und führt dazu, dass 4- bis 6-jährige Kinder ihr eigenes Verhalten nach diesen Normen zunehmend ausrichten und das Verhalten anderer häufig als „richtig” oder „falsch” beurteilen. Als zentrale Forschungsthemen sollen hier insbesondere die sozialen Einflüsse auf die frühe moralische Entwicklung genauer untersucht werden (z.B. die Rolle der Eltern bei der Sozialisation von frühem Hilfeverhalten und bei der Vermittlung moralischer Normen). Die Studierenden werden dabei unter Anleitung der Dozierenden ihre spezifischen Forschungsfragen in Kleingruppen selbständig entwickeln. Im ersten Teil des Praktikums (EXPRA A) setzen sich die Studierenden mit zentralen Theorien, Befunden und Methoden der frühen moralischen Entwicklung auseinander und entwickeln Ideen für die Umsetzung ihrer Forschungsfragen. Im zweiten Teil des Praktikums (EXPRA B) werden – basierend auf diesen Ideen – (quasi)experimentelle oder nicht-experimentelle Untersuchungen mit Kindern durchgeführt und ausgewertet.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WT 2020/21