Auf 35 Studierende begrenzte Teilnehmerzahl, Anmeldung erforderlich!

Diese Veranstaltung wird voraussichtlich als Präsenzlehrveranstaltung angeboten – eine kontinuierliche digitale Begleitung ermöglicht auch den Studierenden, die nicht in Präsenz mitarbeiten können, die Teilnahme.

Obwohl die statistisch enge Verknüpfung von sozialer Herkunft und Schulerfolg von der empirischen Bildungsforschung seit Jahrzehnten immer wieder gut belegt worden ist (Böttcher 2005), weisen auch aktuelle Daten sowohl mit Blick auf die Bildungsbeteiligung als auch den Kompetenzerwerb darauf hin, dass Schüler*innen insbesondere aufgrund ihrer sozialen Herkunft bildungsbenachteiligt sind (Bildungsbericht 2018; Weis et al. 2019) – obwohl im Grundgesetz festgeschrieben ist, dass niemand aufgrund seiner Herkunft benachteiligt werden darf. Die Erkenntnis des fortwährenden Scheiterns steht dem eben genannten Handlungsauftrag diametral entgegen. So sollen vor allem die Institutionen des Bildungssystems als Ansatzpunkt dienen, Kindern und Jugendlichen gleiche Chancen zu bieten und ihnen – unabhängig von den genannten Faktoren – Zugang zu höherer Bildung verschaffen. Dabei ist in den vergangenen Jahrzehnten ersichtlich geworden, dass Bildungsinstitutionen nicht zwingend Teil der Lösung sind, sondern in ihren Beharrungskräften gegenteilige Effekte erzeugen, indem sie soziale Disparitäten nicht abbauen, sondern manifestieren oder gar verstärken. Erklärungsansätze für die Prozesse, die entsprechend in der Schule wirken, sind bereits vor über 50 Jahren aufgezeigt und stetig weiterentwickelt worden.

Ziel ist es, anhand älterer sowie neuerer Forschung der Frage nachzugehen, wie die Entstehung, Manifestation aber auch Verstärkung sozialer Ungleichheit im Bildungssystem erklärt und welcher Nutzen aus den Erkenntnissen gezogen werden kann. Welche Entwicklungen hat es gegeben und wie helfen sie uns weiter? Welche Aspekte bleiben bis heute sowohl empirisch als auch theoretisch ungeklärt?

Die Studierenden erklären sich bereit, ausgewählte Literatur zu bearbeiten und zu diskutieren. Im weiteren Verlauf werden Fragestellungen durch eine explorative Analyse erziehungswissenschaftlicher und bildungssoziologischer Forschung untersucht.

 

 

 

 

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2020/21