Hinweis: Im WiSe 2020/21 ist es geplant, dass diese Lehrveranstaltung in Präsenz stattfindet!
Mit dem Aufkommen von sozialen Medien war von Anfang an die Hoffnung verbunden, dass Möglichkeiten der politischen Teilhabe wachsen. So gibt es zahlreiche Beispiele, in denen sich Protest und Missfallen unter Hashtags bündeln, die mit wachsender Verbreitung in regelrechte Empörungswellen münden. Ein prominentes Beispiel ist der Hashtag „#metoo”, der in mehr als 85 Ländern trendete, allein am ersten Tag über 200.000 Mal auf Twitter verwendet wurde.
Während sich die Debatte um #metoo zunächst um Vergewaltigung und Machtmissbrauch drehte, verschob sich der Fokus zunehmend in Richtung Erfahrungen mit sexuellen Übergriffen in Richtung und Alltagssexismus. Ebenso meldeten sich Kritiker der Kampagne, die mahnten, man dürfe Männer nicht unter Generalverdacht stellen, sowie antifeministische Gruppen, die versuchten, den Hashtag zu kapern und im Keim zu ersticken. Offen ist weiterhin die Frage, was Social Media Hypes wie #metoo bewirken und unter welchen Umständen sie die gesellschaftliche Debatte prägen.
Dieses Seminar widmet sich an Beispielen wie #metoo oder #blacklivesmatter der Frage, welche Dynamiken, Reichweiten und Wirkungen solche #-Kampagnen entwickeln (können) und wie sich diese Debatten im Zeitverlauf entwickeln.
Ziel des Seminars ist es, dass die Teilnehmer*innen in Kleingruppen eine selbst formulierte Forschungsfrage aus diesem Themenfeld beantworten. Dabei sollen die Teams den kompletten Forschungsprozess durchlaufen: von der Konkretisierung der Fragestellung, der theoretischen Begründung und Ableitung von Hypothesen, über die Konzeption eines Erhebungsinstruments bis hin zur Durchführung, Auswertung und Darstellung der Ergebnisse. Dabei sollen die Teilnehmer*innen vor allem darin geschult werden, Entscheidungen im Projektverlauf nachvollziehbar zu begründen und das eigene Vorgehen kritisch zu reflektieren.
Die Veranstaltung wird als Kombination aus Präsenz- und digitaler Lehre angeboten: Alle Sitzungen, bei denen Abstimmung und Diskussion im Vordergrund stehen, finden (sofern möglich) und Präsenz statt, die Projektphasen werden durch Zoom-Sprechstunden und Methodentutorials online begleitet.
Leistungsnachweis:
Kurzpräsentation zum Stand des eigenen Forschungsprojekts, Forschungsbericht
Voraussetzungen: Erfolgreich abgeschlossene Einführungs- und Methodenmodule
- Lehrende/r: Svenja Boberg