Ulrich Beck ist einer der wenigen Soziologen, dessen Werk so aufgenommen wurde, das es zu seinen Lebzeiten bereitsals klassisch bezeichnet werden kann. Im Zentrum dieses Werks steht "Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andereModerne", indem Beck zahlreiche Wandlungsprozesse von der klassischen Industriegesellschaft zur Risikogesellschaftanalysiert. Mit der Wahl des zeitlosen Begriffs "Risiko" traf er einen Nerv der Zeit: im Jahr der Erstauflage explodierte einReaktor des Atomkraftwerks in Tschernobyl/Ukraine und verseuchte Natur, Nahrungsmittel Menschen. Eine globale Umweltkatastrophe war die Folge. Risiken hochtechnologischer Maschinen kennen keine Grenzen. Becks Sprachkunstwissenschaftliche Erkenntnisse zu vermitteln haben dazu geführt, dass viele theoretische Ansätze und Forschungsergebnisse aus "Risikogesellschaft" entweder zu prägnanten Formeln wurden wie der Fahrstuhleffekt" oder in anderen Wissenschaften aufgenommen wurden, breit zum Beispiel die Individualisierungsthese in der Erziehungswissenschaft. ImKurs werden wir die zentralen Kapitel studieren und uns auch auf die Spurensuche nach möglichen zeitdiagnostischenVorbildern Ulrich Becks begeben wie beispielsweise Daniel Bell. Wenn Sie am Kurs teilnehmen möchten, dann besorgen Sie sich bitte zur ersten Sitzung bereits die Lektüre, als Printausgabe im Original oder als Kopie der Erstausgabe aus dem Jahr 1986.
- Lehrende/r: Katrin Späte