Im Rahmen der Berichterstattung über die Fridays for Future-Bewegung, über die teilweise provokanten Performances von PETA oder die Auftritte von FEMEN sind Nachrichtenbilder, die Protestakteure und Protesthandlungen zeigen, zentraler Bestandteil des medialen Diskurses. Aber welche Bilder werden von Journalisten typischerweise ausgesucht, um über Proteste und Protestbewegungen zu berichten? Welche Funktionen verbinden Journalisten mit ihrer bildlichen Berichterstattung? Und welche Wirkungen gehen von den Medienbildern auf ihre Betrachter aus? Lösen sie Emotionen aus, verändern sie die Einstellung der Rezipienten zu den Protestthemen und/oder die Akzeptanz der Protestbewegung? Und können Medienbilder auch mobilisieren und zur politischen Partizipation anregen?

Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des Seminars. Gemeinsam erarbeiten wir zunächst theoretische Perspektiven auf die Funktionen, die Nachrichtenbilder im Rahmen der Berichterstattung über Protestbewegungen erfüllen, und diskutieren empirische Befunde zu ihrer Wirkung auf Rezipienten. Nachdem wir uns einen Forschungsüberblick über das Feld verschafft haben, werden wir dann eine der beiden Perspektiven auswählen, um sie weitergehend empirisch zu analysieren. In Abhängigkeit der gemeinsam erarbeitenden Forschungsfrage(n) kommen dabei quantitative und/oder qualitative Methoden (z.B. Befragung, Eyetracking, Inhaltsanalyse, Experimentaldesigns) zum Einsatz. Ziel des Seminars ist, im Team ein kleines Forschungsprojekt von der Studienkonzeption über die Durchführung bis hin zur Datenanalyse und -auswertung angeleitet zu realisieren.

 

 

Kurs im HIS-LSF

Semester: ST 2020