Adolf Hitler zählt fraglos zu den zentralen Figuren der Weltgeschichte. Lebensweg, Person und Charakter des Diktators sind so stark durchleuchtet worden wie nur wenige andere Aspekte der neueren Geschichte, was zahlreiche Editionen, Biographien und biographische Umkreisungen anschaulich belegen. Auch wenn die persönlichen Aspekte im Proseminar zur Sprache kommen, beschränkt sich dieses doch keineswegs auf einen erkenntnistheoretisch-verengten personalisierenden Zugang. Im Fokus stehen vielmehr die Bedeutung und Rolle Hitlers für den Nationalsozialismus und die Herrschaftsmechanismen im „Dritten Reich“. Dabei ist ebenso nach dem zeitgenössischen Hitlerbild und Führerkult zu fragen, wie nach geschichts- und sozialwissenschaftlichen Interpretations- und Erklärungsansätzen, etwa in Form der Idee eines „Hitlerismus“ oder in Gestalt des Konzeptes der „charismatischen Herrschaft“. Ebenso richtet sich der Blick auch auf die Hitler-Rezeption nach 1945, nicht nur in der Vergangenheitspolitik und -bewältigung, sondern auch in der Populärkultur. Schließlich soll am Beispiel der Figur Hitlers auch die Evolution geschichtswissenschaftlicher Paradigmen nachvollzogen werden. Für das Bestehen des Proseminars sind eine aktive Teilnahme inkl. Referat, das Bestehen einer Klausur und das Verfassen einer Hausarbeit obligatorisch.
- Lehrende/r: Niklas Lenhard-Schramm