Innovationen hat es immer gegeben und sie waren stets umstritten zwischen denen, die eher die Tradition bewahren wollten und denjenigen, die Neues erreichen. Im Mittelalter war es nicht anders: Neue wissenschaftliche Erkenntnisse, veränderte Verfahren der Buchführung, moderne Waffentechnik, verbesserte Methoden der Medizin, innovative Verfahren beim Häuserbau, neue Methoden der Bodenbearbeitung, weiterführende Vorstellungen von der Gestaltung von Herrschaft und der Kontrolle der Macht, daneben Moden und Trends sowie veränderte Wahrnehmungen sozialer Ordnungen und Rollenmuster in allen Lebensbereichen. Anders als in der Moderne, bedeutete das Neue im Mittelalter aber immer eine Abkehr vom Bewährten, die kritisch gesehen wurde. Dennoch fand beständig Fortschritt statt und man kann die mittelalterliche Gesellschaft deshalb auch als Innovationsgesellschaft verstehen.
Das Proseminar führt exemplarisch in das Thema für die Zeit des gesamten Mittelalters ein. Es vermittelt im Methodenteil die Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens in der Mittelalterforschung.
- Lehrende/r: Martin Kintzinger