Demokratien sind auf die Mitwirkung ihrer Bürger*innen angewiesen. Dies gilt auch für den lokalpolitischen Raum. Die Förderung (lokal)politischer Partizipation steht dabei gerade in ländlichen Räumen vor großen Herausforderungen. Einerseits ändern sich die Quellen politischer Information und Formen der Partizipation insbesondere der jüngeren Generationen. Andererseits fühlen sich viele politische Akteure durch (neue) rechtliche Vorgaben und medialen Möglichkeiten überfordert (z. B. Umgang mit der Datenschutz-Grundverordnung). Hier stellt sich die Frage, wie mit Maßnahmen strategischer Kommunikation die jüngeren Bürger*innen im ländlichen Raum zu politischen Teilhabe animiert werden können und wie Maßnahmen strategischer Kommunikation lokalpolitischen Akteuren helfen, in einen konstruktiven Dialog mit den Bürger*innen zu treten.
Vor diesem Hintergrund beschäftigen wir uns im Seminar theoretisch, methodisch und empirisch mit Formen und Bedingungen politischer Partizipation junger Bürger*innen im lokalen Raum und dem Beitrag von Maßnahmen strategische Kommunikation dazu. Zunächst erarbeiten wir theoretische Perspektiven auf das Thema. In Kooperation mit einer kleinen Stadt im Münsterland entwickeln wir dann eine Befragung junger Bürger*innen und führen diese angeleitet durch. Die Daten nutzen wir, um den Ist-Zustand der aktuellen Beteiligung zu analysieren, und um Bedingungen herauszuarbeiten, die Partizipation junger Bürger*innen im lokalen Raum begünstigen bzw. beschränken. Auf dieser Basis diskutieren wir schließlich Maßnahmen, die zur Förderung politischer Partizipation junger Bürger*innen im lokalen Raum geeignet erscheinen. Die Projektergebnisse werden dem Bürgermeister, ggf. auch dem Stadtrat präsentiert; idealerweise münden sie in die Umsetzung entsprechender Maßnahmen auf politischer Seite.
- Lehrende/r: Volker Gehrau
- Lehrende/r: Stephanie Geise