Für antike Verhältnisse war Alexandria in Ägypten eine Stadt der Superlative. Ihre Bevölkerungszahl machte sie zu einer der größten Städte der griechisch-römischen Welt. Als urbaner Raum, in dem Menschen mit ägyptischen, griechischen, jüdischen und römischen Wurzeln zusammenlebten, war sie gleichzeitig ein Schmelztiegel – „Melting Pot“ – der Kulturen. Eindrucksvoll war auch die äußere Gestalt der Stadt; planmäßig angelegt, hatte sie architektonische Highlights zu bieten, die in der gesamten antiken Mittelmeerwelt bekannt bzw. berühmt waren: der Hafen mit dem Leuchtturm von Pharos, der zu den sieben Weltwundern gezählt wurde, der riesige Serapis-Tempel, die Universität (Museion) und die zu dieser gehörende Bibliothek, die man als bedeutendste der Antike bezeichnen kann. Das, was Alexandria im Hinblick auf seine Bevölkerung und Gebäude ausmachte, war nicht minder faszinierend als die Person, auf die sich die Stadt zurückführte, war sie doch von Alexander dem Großen im Jahr 331 v. Chr. während des Perserfeldzuges als griechische Polis gegründet worden. Die Beschäftigung mit Alexandria erfolgt im Rahmen des Hauptseminars mit einer zeitlichen Schwerpunktsetzung im Hellenismus, dessen Beginn mit dem Leben Alexanders des Großen und Ende mit der Person der Kleopatra VII. zu verknüpfen ist. Damit wird die Geschichte Alexandrias als Teil des Ptolemäerreiches fokussiert (Ende 4. Jh.–30 v. Chr.), also jene Zeit, in der sich die Stadt zu einer der Metropolen der antiken Welt entwickelte. Welche geschichtlichen Ereignisse und Abläufe in diesem Zusammenhang zu berücksichtigen sind und was die sozialen, ökonomischen und kulturellen Besonderheiten sowie das bauliche Gepräge des hellenistischen Alexandria ausmachte, soll im Hauptseminar thematisiert und von den Teilnehmer*innen eingehend aufgearbeitet werden.

Kurs im HIS-LSF

Semester: ST 2020