Die Stellung der Frau hat sich im Lauf des Mittelalters weitgehend geändert. Das zeigt die Beziehung der Frauen zur Arbeit. Im frühmittelalterlichen bäuerlichen Haushalt wurden Mann und Frau meist individuell betrachtet, wie etwa die Zinsabgabe belegt – der Mann schuldete z. B. Getreide, die Frau Leinen und Tuch – änderte es sich im Hoch- und Spätmittelalter, wenn der Haushalt als Ganze behandelt wurde, mit dem Mann als klarer Familienoberhaupt. Zudem wird eine Reihe von zuvor weiblichen Aufgaben – Textilarbeit, Brauen, Backen – den Frauen zugunsten des männlichen Zunftshandwerks teilweisen entzogen. Es erfolgt eine Neudefinierung der Männer- und Frauenrolle sowie von dem, was als Beruf und was als Haushaltsbeschäftigung angesehen wird. Nichtsdestotrotz finden die Frauen in den spätmittelalterlichen Städten viele Erwerbsbeschäftigungen. Es existierten sogar gemischte oder rein weibliche Zünfte.

In der Übung werden die Studenten in die Forschungsliteratur und in die unterschiedlichen Quellengattungen eingeführt. In einer zweiten Phase sollen sie in Gruppen eine größere Quelle (Urbare, Zunftsstatuten, Zollregister, Gerichtsregister) auswählen und die einstudieren. Die Ergebnisse der jeweiligen Gruppen werden in den letzten Sitzungen vorgestellt.

Die Übung ist auf 25 Teilnehmern begrenzt, eine möglichst baldige Anmeldung per Mail ist erforderlich (Stand 13.01.2020: die Anzahl von 25 Anmeldungen ist bereits überschritten worden, weitere Anmeldungen nicht mehr möglich).

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2020