Als eines der ersten Häuser in der Bundesrepublik überhaupt wurde im November 1973 die Frauenstraße 24 besetzt, und zwar vorwiegend von Studierenden. In den Folgejahren entwickelte sich eine vielschichtige autonome und alternative Protestkultur um das Haus und seine Bewohner. Die Initiative f24 wurde nach langer illegaler Besetzung 1981 legalisiert. Bis heute findet man in der Frauenstraße 24 entsprechende kulturelle Angebote. Die Geschichte der Hausbesetzung spiegelt gesamtgesellschaftliche Entwicklungen, Formen studentischer Protestbewegungen und stadtplanerische Prägungen in den 1970er Jahren.

In der Übung wird die Hausbesetzung anhand von bisher ungenutzten Beständen erschlossen, die das Stadtarchiv erst in Kürze zugänglich machen wird. Die Teilnehmenden sichten diese Quellen und entwickeln davon ausgehend eigenständig Forschungsfragen an das Thema. Über diese Bestände hinaus ist auch der Austausch mit „Zeitzeuginnen und Zeitzeugen“ vorgesehen. Neben der Binnensicht der Hausbesetzer sollen auch andere Akteure wie die Stadtverwaltung, die Eigentümer oder die Stadtbevölkerung in den Blick genommen werden.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2020