Ausgangspunkt des Seminars ist der tiefgreifende Wandel im religiösen Feld Brasiliens, der sich seit den 1970er Jahren im Kontext rapider sozialer, ökonomischer und politischer Transformationen vollzieht: Weitgehend bekannt ist der Erfolg der evangelikalen ‚Pfingstkirchen‘, der eine Konkurrenzdynamik in Gang gesetzt hat, durch die das religiöse Feld insgesamt in Bewegung geriet und nicht zuletzt der Aufschwung charismatischer Frömmigkeit innerhalb der katholischen Kirche Brasiliens begünstigt wurde. Diese Entwicklungen sollen in dem Seminar in Beziehung gesetzt werden zur Dynamik der nichtchristlichen Religionen in Brasilien, insbesondere der afrobrasilianischen Religionen (v.a. Candomblé und Umbanda) und der brasilianischen Variante des Spiritismus (Kardecismo).
Ein Schwerpunkt des Seminars wird auf den afrobrasilianischen Religionen liegen, die sich durch individuelle Migration inzwischen auch in Europa punktuell etabliert haben.
Die bereits angekündigte Exkursion muss aufgrund der WWU-Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie leider ausfallen.
- Lehrende/r: Astrid Reuter