Nicht nur im Parlament und in der Schule wird debattiert. Auch manche öffentlichen Auseinandersetzungen über politische und kulturelle Fragen oder provokante Äußerungen werden in den journalistischen Massenmedien als 'Debatten' bezeichnet und erinnert. Leitkultur-Debatte, Goldhagen-Debatte, Walser-Bubis-Debatte.

Was beide Formen der Debatte verbindet ist das Moment einer Auseinandersetzung, eines Streits, der bestimmten kommunikativen Erwartungen und Regeln folgt. Was sie unterscheidet, ist die mediale Form, in der sie sich vollziehen. Im einen Fall sind es mündliche zeitlich eng abgegrenzte Auseinandersetzungen unter Anwesenden, im Fall der Mediendebatte sind es schriftliche Beiträge, die sich über einen längeren Zeitraum aufeinander und auf ein Publikum beziehen.

Im Seminar geht es um diese besondere Form der Mediendebatte. Wie laufen diese Debatten ab? Wer oder was löst sie aus? Wer beteiligt sich? Wie geht die Debatte zu Ende?

Eine weitere Frage ist: Was ist ihre gesellschaftliche Funktion? Dient sie der Bildung einer öffentlichen Meinung? Der kollektiven Selbtverständigung? Der Profilierung einzelner? Dem Geschäft der Medien?

Und schließlich: Wie verändert sich die Form der Debatte, wenn zu den Massenmedien Zeitung, Radio und Fernsehen, 'soziale Medien' hinzukommen? Wie verändert sich die Dynamik, die Beteiligten, die Form und Sprache der Beiträge?

Diesen Fragen geht das Seminar in eigenen Analysen von Debatten nach verbindet das mit Überlegungen, wie Mediendebatten zu einem Lerngegenstand des Deutschunterrichts werden können.

Voraussetzung für die Teilnahme ist ein Interesse, im Vorfeld der Blocksitzungen in Form von Projektgruppen eine Debatte zu dokumentieren und zu rekonstruieren. Das impliziert die Bereitschaft intensive Recherche- und Analysearbeiten zu übernehmen und zu organiseren.

DIE VERANSTALTUNG FINDET IN BLOCKFORM STATT. EINE TEILNAHME AN DER VORBEREITENDEN SITZUNG SOWIE DEN BLÖCKEN IST OBLIGATORISCH.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2019/20