„Less than 4% of the artists in the Modern Art sections are women, but 76% of the nudes are female“ konstatierten die Guerilla Girls noch 2012 in ihrer Erhebung im Metropolitan Museum of Art in New York. Diese Zahlen stoßen zum einen Fragen nach der Repräsentation von Künstlerinnen im Ausstellungswesen an und verdeutlichen zum anderen die Zurschaustellung des weiblichen Körpers in Museen. In jüngster Zeit stärken neue kuratorische Ansätze einen gendergerechten Umgang mit Kunstwerken, Künstler_innen und Besucher_innen. Eine Vielzahl von Präsentationen im zeitgenössischen Ausstellungswesen zeigen die Werke von Künstler_innen, die sich mitunter explizit mit Geschlechterfragen befassen. Dies kann mitunter einem gesamtgesellschaftlichen Thematisieren von sexualisierter Gewalt und Geschlechtergerechtigkeit zugerechnet werden. Zu hinterfragen bleibt, wie, über die Thematisierung von Geschlecht hinaus, ein nachhaltiges Einschreiben dieser Tendenzen in die Institution und die (Kunst)Geschichte erfolgen kann.
Das Seminar zeichnet wichtige (feministische) Entwicklungen in der Kunst- und Ausstellungsgeschichte von den 70er Jahren bis hin zu zeitgenössischen Beispielen nach. Über einzelne künstlerische Positionen, Ausstellungen und Projekte hinaus, werden Themen der Repräsentation von Geschlechtern im Ausstellungswesen, der Zurschaustellung von Körpern und Ansätze des feministischen Kuratierens thematisiert.
- Lehrende/r: Marie-Christine Schoel