Medienentwicklung und gesellschaftlicher Wandel sind eng miteinander verzahnt. So wird beispielsweise die Erfindung des Buchdrucks im 15. Jahrhundert mit einer Destabilisierung der ideologischen Macht und Herrschaft der katholischen Kirche in Verbindung gebracht. Auch die Entwicklung der periodischen Presse trug durch die Verbreitung aufklärerischer Ideen zur Veränderung der bisherigen gesellschaftlichen Ordnung bei. Im Seminar soll es darum gehen, welche Veränderungen sich im Zuge der Medienentwicklung des 20. & 21. Jahrhunderts ergeben (haben): Wie gestaltete sich der Prozess der massenhaften Verbreitung zunächst des Radios und anschließend des Fernsehers und welche Folgen hatte dies für die Gesellschaft? Was löste die Einführung des dualen Rundfunksystems aus und welche Veränderungen ergeben sich im Zuge von Digitalisierung und Mobilisierung?
Zur Beantwortung dieser Fragen werden die Entstehungskontexte zum Zeitpunkt der ‚Mediatisierungsschübe‘ des 20. & 21. Jahrhunderts in den Blick genommen, um die dadurch ausgelösten Transformationsprozesse zu untersuchen. Dazu werden theoretische Ansätze wie beispielsweise Diffusion, Mediumstheorie oder Mediatisierung herangezogen. Durch die Kenntnis über die Entstehungskontexte sowie die gesellschaftlichen und medialen Transformationsprozesse werden die Teilnehmer*innen dazu befähigt, die Funktion heute alltäglich genutzter Medien aus historischer Perspektive zu verstehen und ihre Stärken und Schwächen in der aktuellen Medienlandschaft analytisch zu differenzieren.
Literatur:
wird zu Beginn des Seminars bekannt gegeben
Leistungsnachweis
Von den Teilnehmer*innen wird neben aktiver Mitarbeit und vorbereitender Lektüre die Durchführung einer Konferenzsimulation oder einer Textdiskussion gefordert. Als Prüfungsleistung erarbeiten sie semesterbegleitend eine Arbeitsmappe mit schriftlichen Übungsaufgaben, mittels derer ihre Auseinandersetzung mit dem Seminarthema dokumentiert wird.
- Lehrende/r: Stephan Niemand