Das Seminar analysiert den Zusammenhang von Medien und Migration aus Perspektive einer (kritischen) Medienkulturforschung. Im Zentrum stehen dabei die folgenden Fragestellungen: Wie wird über Migranten berichtet? Inwiefern nutzen Menschen mit Migrationserfahrung Medien auf eine spezielle Art und Weise? Mit welchen medienvermittelten Stereotypen sehen sie sich konfrontiert und wie nehmen sie diese wahr? Was bedeutet mediale Integration und wieso lässt sich diese auch kritisch sehen? Für ein ganzheitliches Verständnis im Sinne einer Medienkulturforschung müssen dazu (mindestens) vier verschiedene Dimensionen fokussiert werden:

 

1. Situatives Medienhandeln: In dieser Dimension wird aus Nutzerperspektive analysiert, welchen Sinn Medien für die Alltagsgestaltung von Migranten besitzen.

 

2. Repräsentation: Hier wird danach gefragt, wie Migranten in den Medien dargestellt werden. Dabei soll auch die Rolle von Medien bei der Bildung von Stereotypen hinterfragt werden. 

 

3. Lesarten und Deutungsweisen: Hier geht es um die Frage, welchen Inhalten Menschen mit Migrationserfahrung überhaupt Relevanz zuschreiben und wie sie diese Inhalte deuten.

 

4. Medienproduktion: In dieser Dimension ist von Interesse, unter welchen Bedingungen über Migranten berichtet wird und welche Möglichkeiten Menschen mit Migrationserfahrung selbst nutzen, um ihre Perspektiven in den öffentlichen Diskurs einzubringen.

 

Ziel des Seminars ist es, die Produktion und Aneignung bestimmter Medien(-inhalte) kontextorientiert zu analysieren. Neben intensiver Literaturarbeit sind kleinere forschungspraktische Analysen zum Thema geplant.

 

Literatur:

wird zu Beginn des Seminars bekannt gegeben

 

Leistungsnachweis:

Von den Teilnehmer*innen wird neben aktiver Mitarbeit und vorbereitender Lektüre die Durchführung einer Konferenzsimulation oder einer Textdiskussion gefordert. Als Prüfungsleistung schreiben die TN eine Hausarbeit.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2019/20