Die Makamen (Kurzgeschichten in Reimprosa) waren eine sehr populäre Gattung der vormodernen arabischen Literatur. Erfinder der Gattung war Badiʿ az-Zaman al-Hamaḏani (st. 1008), ein Literat der Buyidenzeit. Thema der Erzählung sowohl in den Makamen al-Hamaḏanis, als auch in denen al-Ḥariris (1054-1122), der als berühmtester Makamenautor gilt, ist meistens der Auftritt eines Bettlers vor einem Publikum, das er mit seiner Eloquenz beeindruckt und zur Spende animiert („Bettlermakame“). Nach al-Ḥariri wurde die Form zunehmend für andere Themen benutzt, z. B. für Rangstreite, für autobiographische Erzählungen, oder um über zeitgenössische Ereignisse zu berichten und dazu Stellung zu nehmen. Ziel dieses Seminars ist es, die in der Forschung vernachlässigte Geschichte der Gattung nach al-Ḥariri bis ins 19. Jh. zu untersuchen. Der Schwerpunkt wird auf Autoren der Mamluken- und Osmanenzeit liegen.

Bibliographie: Jaakko Hämeen-Anttila: Maqama. A History of a Genre, Wiesbaden 2002.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2019/20