Die strategische Kommunikation politischer Organisationen wird im Zuge der Digitalisierung mehr und mehr datengetrieben; Micro-Targeting ermöglicht eine zielgruppenspezifische Ansprache und erleichtert das digitale Campaigning für Organisationen. Auf der anderen Seite stehen Individuen, die bspw. aufgrund von komplexen Datenberechnungen nur noch bestimmte Inhalte in sozialen Netzwerken zu sehen bekommen. Aus demokratie- und öffentlichkeitstheoretischer Sicht wird dieses Phänomen kritisch diskutiert - einerseits werden Inhalte passgenau für potentielle Zielgruppen gestreut und somit deren Interessen bedient, andererseits werden aufgrund der Datenanalyse Individuen von diesen Inhalten ausgeschlossen und können somit keine ungefilterten Informationen rezipieren. Im Forschungsseminar werden folgende Fragen aus Rezipientenperspektive analysiert: Wie stehen Individuen Micro-Targeting gegenüber? Wissen sie, dass Organisationen im Netz zielgruppenspezifisch kommunizieren können? Und wie bewerten Individuen dieses Phänomen?

Anhand einer quantitativen empirischen Studie soll dieses Forschungsfeld beleuchtet und dabei stets Implikationen für die strategische Kommunikation politischer Organisationen abgeleitet werden. Die Studierenden durchlaufen dabei den gesamten Forschungsprozess: von einer selbstständig formulierten Fragestellung, ihrer theoretischen Fundierung sowie Relevanzbegründung, über die eigene Konzeption der Studie bis hin zur Datenerhebung, -auswertung und -analyse. Am Ende des Semesters werden die Studierenden ihre Ergebnisse im Seminar präsentieren und das Forschungsseminar mit einem Forschungsbericht abschließen.

Studienleistung:
aktive Teilnahme, Gruppenpräsentationen

Prüfungsleistung:
Forschungsbericht (Gruppenarbeit)

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2019/20