Fake News, Mis- und Desinformation, Lügenpresse – diese Begriffe sind in aller Munde. In Zeiten von Zweifeln am Wahrheitsgehalt von Informationen wird die Wissenschaft mit ihrem Wahrheitsanspruch häufig noch als Bereich verstanden, der Orientierung gibt und auf dessen Erkenntnisse man sich verlassen kann. Inzwischen lassen sich Zweifel am Wahrheitsgehalt von wissenschaftlichen Informationen, der Verlässlichkeit der wissenschaftlichen Arbeitsweise sowie der Kompetenz und Integrität der Forscher*innen allerdings auch in der öffentlichen Kommunikation finden. Publikationen in scheinwissenschaftlichen Fachzeitschriften, Plagiate, Betrugsfälle, manipulierte wissenschaftliche Ergebnisse – solche Vorfälle führen dazu, dass vor einem schwindenden Vertrauen der Bevölkerung in die Wissenschaft gewarnt und der Wahrheitsanspruch der Wissenschaft in Frage gestellt wird. Das Seminar beschäftigt sich daran anschliessend mit der Rolle von Des- und Misinformation und der Wahrnehmung von Wahrheit in der Wissenschaftskommunikation. Dazu werden zunächst die in der Debatte um «Fake News» vorherrschenden Begriffe diskutiert bevor dann der Fokus auf Mis- und Desinformation in der Wissenschaftskommunikation gelegt wird.

Literatur:
Egelhofer, Jana Laura; Lecheler, Sophie (2019): Fake news as a two-dimensional phenomenon: a framework and research agenda. Annals of the International Communication Association 43 (2), S. 97–116. DOI: 10.1080/23808985.2019.1602782.
Scheufele, Dietram A.; Krause, Nicole M. (2018): Science audiences, misinformation, and fake news. Proceedings of the National Academy of Sciences 116 (16), S. 7662–7669. DOI: 10.1073/pnas.1805871115.
Weitere Literatur wird zu Beginn des Seminars bekannt gegeben.

Studienleistung:
Regelmäßige Lektüre, aktive Teilnahme, Referat und/oder Übung

Prüfungsleistung:
Hausarbeit

Bemerkung:
Das Seminar wird von Prof. Dr. Julia Metag durchgeführt. Prof. Metag ist ab September 2019 Professorin für Kommunikationswissenschaft am IfK der WWU Münster.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2019/20