Wohin entwickeln sich die Medien Fernsehen und Radio, wohin das Musikhören? Diese Frage ist aktuell nicht einfach zu beantworten. Schon seit Jahren werden Abgesänge auf klassische Medien gesungen. Fakt ist jedoch, dass lineares Fernsehen und auch Radio weiterhin umfangreich genutzt werden – einerseits. Andererseits gewinnt Streaming zurzeit unübersehbar an Gewicht, wodurch Nutzer*innen ihre eigenen Zeitrhythmen gestalten können und damit wiederum gesellschaftliche Kommunikation verändern. Beim Musikhören stehen Umwälzungen durch Streamingportale wie Spotify neben Retro-Trends etwa zur Schallplatte. Umbrüche sind bedingt durch eine Vervielfältigung
a) der technischen Empfangsgeräte und Zugänge, b) der Programme und ihrer Zeitstrukturen sowie der Geschäftsmodelle, c) der Nutzungspraktiken der Zuschauerinnen und Zuschauer.
Im Seminar sollen die vielfältigen und teils widersprüchlichen Entwicklungen behandelt, geordnet und reflektiert werden. Dazu sollen erstens historische Rückblicke die besondere Bedeutung des jeweiligen Mediums für Gesellschaft und Alltag erhellen. Zweitens werden gegenwärtige Entwicklungen der Medien(nutzungsweisen) analysiert, um von dort aus drittens mögliche künftige Entwicklungen zu diskutieren. Ein Schwerpunkt soll auf Nutzungsweisen der Medien liegen, aber auch technische und programmliche Entwicklungen werden beleuchtet. Es werden sowohl theoretische Zugänge als auch empirische Studien als auch eigene aktuelle Recherchen einbezogen.
Literaturempfehlungen zum Einstieg
Röser, Jutta (Hg.) (2007): MedienAlltag. Domestizierungsprozesse alter und neuer Medien. Wiesbaden: VS
Studien- und Prüfungsleistung
Lektüre von Basistexten, Referat inkl. Gestaltung einer Sitzung (AG), Vorbereitung von Diskussionselementen; als Prüfungsleistung eine Hausarbeit (als AG).
- Lehrende/r: Jutta Röser