Motor City, Motown, The D – Detroit trägt nicht nur viele Namen, um die Stadt kursieren auch zahlreiche Narrative. Während die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts vor allem vom wirtschaftlichen Aufstieg Detroits geprägt war – Detroit als Synonym des American Dream, als Arsenal of Democracy –, nehmen in den darauffolgenden Jahren vor allem Erzählungen vom Niedergang den Platz ein. Spätestens seit dem Bankrott im Jahr 2013 ist die Stadt in den Medien, aber auch in der Stadtforschung wieder im Gespräch. Sie dient häufig als Paradebeispiel eines misslungenen Wandels von einer industriellen zu einer post-industriellen Gesellschaft, ihre Ruinenfotografien zirkulieren weltweit auf der Suche ihresgleichen und verantwortlich für das Ganze soll die Automobilindustrie sein. In dem Seminar nehmen wir Detroit und seine Metroregion genauer in den Fokus und widmen uns tiefgehend der Geschichte, Gegenwart und Zukunft dieser symbolträchtigen Stadt. Dabei werden wir uns mit politischen und gesellschaftlichen Themen auseinandersetzen, die von Rassismus in Geschichte und Gegenwart über Ruinen und deren Fetischisierung bis hin zu DIY Projekten und community activism reichen. 

Für die Teilnahme am Seminar werden solide Kenntnisse der englischen Sprache vorausgesetzt (die Unterrichtssprache ist Deutsch, es werden jedoch Text- und Filmbeiträge in englischer Sprache behandelt). 


Semester: WT 2019/20