Die Reformation hat vieles in Bewegung gesetzt. Unter anderem haben die Reformatoren auch Debatten über das richtige Eheverständnis angestoßen. Das hat unter anderem das Interesse der neueren Geschlechtergeschichte geweckt, so daß in den letzten Jahrzehnten einiges zu den Geschlechterbeziehungen im 16. Jahrhundert geforscht worden ist. Für eine Einführung in das Studium der Geschichte eignet sich das Thema insofern besonders, weil dabei ganz unterschiedliche Perspektiven eine Rolle spielen, nicht nur Geschlechtergeschichte, sondern auch Kirchengeschichte, Rechtsgeschichte, Sozialgeschichte, Alltagsgeschichte, seit neuestem auch Emotionsgeschichte. Zudem sind es ganz unterschiedliche Arten von Quellen, die Einblicke ermöglichen und von denen einige exemplarisch besprochen werden. Die Zusammenhänge zwischen den sehr konkreten Einblicken sind freilich auch ziemlich abstrakt, es handelt sich eben nicht um bloße Ereignisgeschichte. Auch das Deutsch des 16. Jahrhunderts wird manchmal gewöhnungsbedürftig sein, aber das ist eben auch eine gute Gelegenheit, sich daran zu üben.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2019