Regierung braucht Beratung, so ist es heute und so war es auch im Mittelalter. Die Unterschiede liegen in der Auswahl der Berater, in deren Sachkompetenz und in der Gestaltung von Entscheidungsverfahren. Standespersonen aus mächtigen Familien hatten den Anspruch, „schon immer“ den König zu beraten, adelige und fürstliche Personen sowie hochrangige Geistliche konnten erwarten, vor wichtigen Entscheidungen konsultiert zu werden. Daher wird königliches Regieren im Hochmittelalter heute als „konsensuale Herrschaft“ verstanden. Im Spätmittelalter wurden zunehmend gelehrte, meist Juristen, bürgerlichen Standes gefragt, um politische Entscheidungen sachkundig vorzuzubereiten. Der Konsens mit den Mächtigen im Reich blieb wichtig, aber herrscherliche Entscheidungen sollten zugleich informiert getroffen werden. Das Proseminar vermittelt anhand des Themas einen Überblick über die Geschichte des Mittelalters. Im Methodenteil (10-12 Uhr) vermittelt es die Grundkenntnisse und technischen Fertigkeiten geschichtswissenschaftlichen Arbeitens.
Im Rahmen des Seminars wird Frau Andrea Schröder M.A. (Career-Service / Beratung zur Berufsorientierung der WWU) Informationen und Angebote zur Integration von Inhalten und Arbeitstechniken des Studiums in die Gestaltung von Berufspraktika vermitteln.
- Lehrende/r: Martin Kintzinger