Die Annahme des Christentums durch germanische gentes im Zusammenhang ihrer Konsolidierung auf (ehemals) römischem Boden markiert einen wichtigen Schritt in der Entwicklung eines christlichen Europa. Wie gestalteten sich die Zusammenhänge Politik - Gesellschaft - "neue Religion", welche Rolle kam ihnen bei der Herausbildung und (gegebenenfalls) Ausbreitung der jeweiligen Reiche zu? Auf Grundlage eines Vergleichs zwischen den einzelnen, wenig dauerhaften Reichsbildungen soll dann das Frankenreich in das Zentrum der Betrachtungen rücken als einzige Reichsbildung, der Bestand beschieden war. Inwieweit wurden religiös-christliche Faktoren hierbei wirksam? Diese übergreifende Frage leitet den Blick durch etwa drei Jahrhunderte christlich-fränkischer Geschichte, von der Taufe des Reichsgründers Chlodwig bis zur Christianisierung der Sachsen durch Karl den Großen. In einem Ausblick soll noch über die Grenzen des Karlsreichs hinaus geblickt werden, zunächst nach Norden hin nach Skandinavien und schließlich auf die Anfänge und die frühe Entwicklung der Slawenmission. In den Seminarthemen, die wesentlich von der gemeinsamen Quellenlektüre und -interpretation getragen werden sollen, ergeben sich zahlreiche, interessante Facetten und Einzelfragen, wie bspw. diejenigen nach dem jeweiligen Grad christlicher Durchdringung, dem Anteil des Mönchtums, dem Verhältnis von christlicher Mission und politisch-militärischer Expansion etc..

Kurs im HIS-LSF

Semester: ST 2019