Das Phänomen der „Judenfeindschaft gilt als das älteste soziale, kulturelle, religiöse, politische Vorurteil der Menschheit“ (Wolfgang Benz). Auch nach dem Zusammenbruch des NS-Systems ist es in der deutschen Gesellschaft virulent geblieben. In dem Proseminar soll theoretisches und praktisches Wissen zum Antisemitismus in Deutschland nach 1945 erarbeitet werden. Wir werden terminologische Fragen und Theorien der Antisemitismusforschung beleuchten sowie Hauptentwicklungen anhand empirischer Studien ermitteln. Dabei sollen alte und neue Erscheinungsformen von der unmittelbaren Nachkriegszeit in der BRD und DDR bis zur Gegenwart erkannt und miteinander in Beziehung gesetzt werden. Ausgehend von Quellen wie u. a. Filme, Theaterstücke, Literatur und politische Reden werden bedeutende Ereignisse und Kontroversen untersucht und entscheidende Akteurinnen und Akteure ausgemacht. Sowohl Perspektiven der nichtjüdischen als auch der jüdischen Bevölkerung werden dabei stets berücksichtigt. Ebenso sollen Überlegungen und Ergebnisse der Intersektionalitätsforschung miteinbezogen werden.
- Lehrende/r: Kerstin Dembsky