In vorislamischen Zeiten zirkulierten jüdische und christliche Schriften mündlich im arabischsprachigen Milieu. Nach dem Aufstieg des Islam - und dem Auftreten des Korans als eigenständige Schrift - übersetzten Juden und Christen die Hebräische Bibel und das Griechische Neue Testament für ihren eigenen Gebrauch und als Antwort auf die Nacherzählung des Korans ins Arabische von biblischen Erzählungen. Ab dem neunten Jahrhundert überschritt ein stetiger Strom jüdischer und christlicher Übersetzungen der hebräischen Bibel und des Neuen Testaments ins Arabische und Persische die kommunalen Grenzen, um die islamische Welt zu beeinflussen. Das Seminar bietet einen neuen Bezugsrahmen für den zentralen Platz der arabischen und auch persischen Bibelübersetzungen in den religiösen und kulturellen Interaktionen zwischen Juden, Christen und Muslimen. Außerdem, durch das Erzählen der Bibelgeschichte auf Arabisch bzw. Persisch möchte dieser Kurs entscheidende Übergänge im kulturellen und religiösen Leben von Juden, Christen und Muslimen im Vorderen und Mittleren Osten beleuchten.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2019