Entlang der Begriffe Diskurs, Macht und Hegemonie wird eine Einführung in theoretische Ansätze gegeben, die sich politikwissenschaftlich mit Diskursen beschäftigen. Zunächst wird es darum gehen nachzuvollziehen, wie sich diese Gegenstandsperspektive in der Politikwissenschaft entwickelt hat, welche Richtungen es gibt und wer zentrale Vertreter*innen sind. Aufgrund der Fülle und Vielfalt der verschiedenen Herangehensweisen werden hier vor allem die sogenannten poststrukturalistischen Ansätze vorgestellt und diskutiert. Ziel des Seminares ist es, anhand von Klassikern (z.B. Michel Foucault, Jacques Derrida, Ernesto Laclau und Chantal Mouffe) und Sekundärliteratur einen Diskursbegriff zu erarbeiten. Diskurs wird in diesem Rahmen einerseits als Produkt von Machtverhältnissen verstanden, andererseits stellt er als Praktik ebendiese auch her. Um zu verstehen, wie die (Wieder-)Herstellung von Diskursen und Macht vonstattengeht und welche Mechanismen dabei wirken, ist der Begriff der Hegemonie zentral. Anhand verschiedener Beispiele sollen der erarbeitete Begriff sowie die Implikationen des Begriffes für Fragen von Machtverhältnissen und Hegemonie praktisch angewendet und diskutiert werden. Scheinbar objektive Problemlagen werden so bspw. als Machtkämpfe sicht- und hinterfragbar.

In diesem Seminar kann eine Studienleistung in Form eines Referates und eine Prüfungsleistung in Form einer Hausarbeit nach Maßgabe der Prüfungsordnung erworben werden. Da es sich um einen Lektürekurs handelt, ist es wichtig, dass die wöchentliche Literatur vor dem Seminar gelesen und auch zum Seminar mitgebracht wird. Das Format lebt von der Lesefreude sowie der aktiven Teilnahme an Diskussionen.


Semester: SoSe 2019